Regenwasser kann bei Starkregen schnell zu einem Problem werden – insbesondere auf versiegelten Flächen. Ohne gezielte Ableitung und Versickerung drohen Überschwemmungen, Erosion oder Schäden an Bauwerken. Ein durchdachtes Regenwassermanagement schützt Grundstücke, schont die Kanalisation und erfüllt gesetzliche Vorgaben zur Regenwasserbewirtschaftung.
2. Ziele eines guten RegenwasserkonzeptsEin modernes Entwässerungskonzept verfolgt mehrere Ziele gleichzeitig:
- Kontrollierte Ableitung: Regenwasser wird gezielt erfasst und abgeführt, um Stau und Rückstau zu vermeiden.
- Versickerung: Wasser wird auf dem Grundstück versickert, um die Kanalisation zu entlasten und Grundwasser aufzufüllen.
- Rückhaltung: Zisternen oder Mulden speichern Wasser, um es verzögert abzugeben oder zu nutzen.
- Nutzung: Gesammeltes Regenwasser kann zur Gartenbewässerung oder als Brauchwasser genutzt werden.
Je nach Grundstück, Nutzung und Bodenart werden passende Systeme kombiniert.
3. Geeignete Systeme für die RegenwasserbewirtschaftungEs stehen verschiedene Systeme zur Verfügung, die einzeln oder kombiniert eingesetzt werden können:
- Oberflächenentwässerung: Entwässerungsrinnen und Punktabläufe leiten Regenwasser gezielt ab.
- Versickerungsmulden: Flache, bepflanzte Senken nehmen Wasser auf und führen es dem Boden zu.
- Rigolen: Unterirdische Speicherkörper aus Kies oder Kunststoffboxen ermöglichen zeitverzögerte Versickerung.
- Zisternen: Regenwasser wird gesammelt und zur Bewässerung oder als Betriebswasser genutzt.
- Drainagesysteme: Leitungssysteme zur Entwässerung von Böschungen oder Fundamentbereichen.
Die Wahl hängt von der Flächengröße, Bodenbeschaffenheit und örtlichen Auflagen ab.
4. Planungsschritte für ein effizientes SystemEin funktionierendes Regenwassermanagement muss sorgfältig geplant werden. Wichtige Schritte sind:
- Flächenanalyse: Welche Flächen (Dach, Wege, Zufahrt) sollen entwässert werden?
- Regenmengenberechnung: Wie viel Wasser fällt durchschnittlich bei Starkregen an?
- Bodengutachten: Wie versickerungsfähig ist der Untergrund?
- Systemwahl: Auswahl der passenden Elemente (Rinnen, Mulden, Zisternen etc.)
- Genehmigung: Abstimmung mit der Kommune, falls das Wasser nicht vor Ort versickert werden kann.
Eine gute Planung verhindert spätere Probleme und erfüllt alle Anforderungen.
5. Vorteile der RegenwassernutzungMit einer Zisterne oder anderen Speichern lässt sich Regenwasser sinnvoll nutzen:
- Gartenbewässerung: Regenwasser ist weich, kalkfrei und ideal für Pflanzen.
- Wirtschaftlichkeit: Reduzierung des Trinkwasserverbrauchs senkt die laufenden Kosten.
- Nachhaltigkeit: Ressourcenschonung und Förderung des natürlichen Wasserkreislaufs.
- Unabhängigkeit: Auch in trockenen Perioden steht ausreichend Wasser zur Verfügung.
Eine Pumpe oder ein Anschluss an das Bewässerungssystem machen die Nutzung besonders komfortabel.
6. Häufige Fehler und wie man sie vermeidetDamit die Systeme dauerhaft funktionieren, sollten diese Fehler vermieden werden:
- Keine Vorreinigung: Schmutzfänger und Filter verhindern, dass Abläufe und Zisternen verschlammen.
- Zu kleine Dimensionierung: Die Systeme müssen auf Starkregen ausgelegt sein – nicht nur auf Nieselregen.
- Falsche Gefälle: Ohne korrektes Gefälle läuft Wasser nicht vollständig ab oder staut sich zurück.
- Kein Überlauf: Zisternen benötigen einen Notüberlauf in eine Mulde oder Rigole.
- Vergessene Wartung: Filter, Schächte und Rinnen müssen regelmäßig gereinigt werden.
Fachgerechter Einbau und Kontrolle verhindern hohe Folgekosten.
FazitEin durchdachtes Regenwassermanagement ist ein zentraler Bestandteil moderner Außenanlagen und Grundstückserschließungen. Es schützt vor Schäden, spart Kosten und nutzt Regenwasser sinnvoll. Ob für private Gärten, gewerbliche Flächen oder Neubauten – mit der richtigen Planung und professioneller Umsetzung lassen sich effektive und nachhaltige Lösungen schaffen.